Umjubeltes Konzert der Thomaner in der Lutherkirche
Auf fast zehn Mal so viele Jahre kann der Chor blicken, der anlässlich des 85jährigen Kirchweihjubiläums in die Lutherkirche einzog. Geschichtsträchtig ist er und älter als alle seine Werke, die er am 7. November im Repertoire hatte. Schütz widmete dem Chor einige seiner Werke und selbst Mozart ließ es sich nicht nehmen, diesen Chor einmal – wie man heute sagen würde – live zu erleben. Wenn man dann noch Johann Sebastian Bach ins Spiel bringt, ist spätestens dann klar, um welchen Chor es sich handelt: der Leipziger Thomanerchor. (...)
Auf fast zehn Mal so viele Jahre kann der Chor blicken, der anlässlich des 85jährigen Kirchweihjubiläums in die Lutherkirche einzog. Geschichtsträchtig ist er und älter als alle seine Werke, die er am 7. November im Repertoire hatte. Schütz widmete dem Chor einige seiner Werke und selbst Mozart ließ es sich nicht nehmen, diesen Chor einmal – wie man heute sagen würde – live zu erleben. Wenn man dann noch Johann Sebastian Bach ins Spiel bringt, ist spätestens dann klar, um welchen Chor es sich handelt: der Leipziger Thomanerchor.
Dass die zurückliegenden 800 Jahre der künstlerischen Weltklasse des Chores nicht abträglich waren, durften die Gäste der Lutherkirche in der südlichen Innenstadt Halles recht schnell feststellen. Noch während Pfarrerin Mechthild Lattorff letzte Worte der Begrüßung an die anwesenden Besucherinnen und Besucher richtete erhoben die ca. 50 anwesenden Mitglieder des sächsischen Chores ihre Stimmen und erfüllten den Raum bereits bei ihrem Einzug mit ihrem Gesang. Grandios und vielschichtig, was den Musikliebhabern geboten wurde:
- Volker Bräutigam: Dem Herrn sey allein Ehre (1974)
- Siegfried Thiele: O großer, unbegreiflicher Gott
- Georg Christoph Biller: Hiobs Botschaft (2014)
- Johann Sebastian Bach: Jesu, meine Freude (verm. 1723)
- Felix Mendelssohn Bartholdy: Der hundertste Psalm
- Felix Mendelssohn Bartholdy: Denn er hat seinen Engeln befohlen (1844)
- Max Reger: Der Mensch lebt und besteht nur eine kleine Zeit (1914)
- Max Reger: Nachtlied (1914)
Die Leitung oblag dem Thomaskantor Georg Christoph Biller, der mit Hiobs Botschaft ebenfalls ein Werk zum dargebotenen Repertoire beitrug. Biller ist in der Region kein unbekannter, war er doch in 80er Jahren an der Kirchenmusikschule Halle/S. als Dozent für Chorleitung tätig.
Den Applaus betreffend, um Zurückhaltung gebeten, brach der Drang nach Würdigung des Gebotenen zum Ende des Konzertes alle Dämme. Ohne eine Zugabe wollte das ausverkaufte Haus, dass bei weitem nicht alle Kartennachfragen befriedigen konnte, die Sängerknaben und ihren Chorleiter nicht von Dannen ziehen lassen. Applaus gab es auch für die Kreiskantorin Katharina Gürtler. Mit den an der Orgel dargebotenen Stücken „Passacaglia h-Moll“ und „Harvest song“ von John Ebenezer William West komplettierte sie diesen fulminanten Konzertabend, der sich einem Jubiläum zur Kirchweihe würdig erwies.
Musikalischer Schwerpunkt der Thomaner liegt auf der Pflege der „Musica Sacra“.