Der neue Taufstein von Radewell oder die Einlösung eines Versprechens
Nun steht er da, der neue Taufstein in der Radeweller Kirche. Auf ca. eine halbe Tonne schätzt der Schöpfer Sven Schubert das Gewicht des Sandsteinwerkes, das seit Anfang November die linke Altarseite prägt. Der Steinmetzmeister, hat es sich nicht nehmen lassen, den Aufbau zu überwachen. Trotz einfacher aber wirksamer Technik hatten ein ehemaliger und ein aktueller Mitarbeiter Christoph Heine und Udo Tunack einiges zu tun, um Taufstein an seinen jetzigen Platz zu bringen. Doch wie kam es zu dem unerhofften Geschenk? Was bewog einen sächsischen Steinmetz mehrere Jahre einem Taufstein, für eine 150 km entfernte Gemeinde zu arbeiten? (...)
Nun steht er da, der neue Taufstein in der Radeweller Kirche. Auf ca. eine halbe Tonne schätzt der Schöpfer Sven Schubert das Gewicht des Sandsteinwerkes, das seit Anfang November die linke Altarseite prägt. Der Steinmetzmeister, hat es sich nicht nehmen lassen, den Aufbau zu überwachen. Trotz einfacher aber wirksamer Technik hatten ein ehemaliger und ein aktueller Mitarbeiter Christoph Heine und Udo Tunack einiges zu tun, um Taufstein an seinen jetzigen Platz zu bringen.
Doch wie kam es zu dem unerhofften Geschenk? Was bewog einen sächsischen Steinmetz mehrere Jahre einem Taufstein, für eine 150 km entfernte Gemeinde zu arbeiten? Alte Aufzeichnungen wurden studiert, Entwürfe gezeichnet, erste Formen aus dem Stein gearbeitet, verworfen und perfektioniert bis letztlich der feinkörnige und in hell-gelb strahlende Sandstein das Taufbecken frei gab. Quid pro quo, mit diesem alte Rechtsgrundsatz, nach dem der gebende eine angemessene Gegenleistung erhalten soll, würde den Sachverhalt salopp auf den Punkt bringen. Vor langer Zeit bangte Sven Schubert um einen Auftrag. In seinen täglichen Gebeten wandte sich der Steinmetz an Gott und versprach, sollte sich alles zum Guten wenden, der Heimatgemeinde einen Taufstein zu schaffen. Der Rest ist Geschichte. Mittlerweile führt Sven Schubert ein Mittelständisches Unternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitenden. Arbeiten am Halberstädter Dom, dem Dresdner Zwinger oder dem Berliner Schloss finden sich ebenso wie Werke in Dänemark, Tschechien oder sogar Italien in seinem Portfolio. Aber auch wenn seit diesem Meilenstein in seinem Leben einige Jahre ins Land gegangen sind, sein Versprechen geriet trotz, oder gerade wegen aller beruflichen Erfolge nicht in Vergessenheit. Mit dem Aufstellen des Taufsteins in der Radeweller Kirche hat der Steinmetzmeister seine „Bringschuld“ nunmehr abgegolten.
Im Rahmen eines Gottesdienstes wurde das Sakralwerk nunmehr seiner Bestimmung übergeben. Hier oblag die Leitung des Festaktes Hans-Dieter Schubert. Endgültig in „Betrieb“ nehmen wird den Taufstein aber wohl jemand anderes, den der Radeweller Seelsorger wird am 6. Januar 2015 in den Ruhestand verabschiedet. Und so kam das 500 kg schwere Abschiedsgeschenk gerade noch recht.
Übrigens: Die eigens für diesen Stein angefertigte neue Taufschale stammt von der sächsischen Gürtlermeisterin Scherge, die 2014 ihr 72 Lebensjahr vollendete.