Hilfe die bewegt - Bahnhofsmission feiert 20jähriges Jubiläum
Als am 20. Dezember 1991 der damalige Superintendent Günter Buchenau die grüne Keller hob und somit die Dienstbereitschaft der Bahnhofsmission signalisierte, war nicht absehbar, wohin die Reise in zwanzig Jahren gehen würde. Nicht ohne Stolz blickten die haupt- und ehrenamtlich Mitwirkenden daher am 20. Dezember 2011 zurück auf das Geleistete und das Erreichte. Grund genug für Günter Buchenau an diesem Tag nochmals die Kelle zu heben und den ersten „Zwischenstop“, das zwanzigjährige Jubiläum der Wiedereröffnung der Kirchlichen Bahnhofsmission, entsprechend zu begleiten. Die lange und bewegte Reise der Einrichtung startete allerdings schon wesentlich früher. (...)
Als am 20. Dezember 1991 der damalige Superintendent Günter Buchenau die grüne Keller hob und somit die Dienstbereitschaft der Bahnhofsmission signalisierte, war nicht absehbar, wohin die Reise in zwanzig Jahren gehen würde. Nicht ohne Stolz blickten die haupt- und ehrenamtlich Mitwirkenden daher am 20. Dezember 2011 zurück auf das Geleistete und das Erreichte. Grund genug für Günter Buchenau an diesem Tag nochmals die Kelle zu heben und den ersten „Zwischenstop“, das zwanzigjährige Jubiläum der Wiedereröffnung der Kirchlichen Bahnhofsmission, entsprechend zu begleiten. Die lange und bewegte Reise der Einrichtung startete allerdings schon wesentlich früher.
So war sie gezwungen in den Jahren zwischen 1945 und 1956 aufgrund mangelnder Räumlichkeiten den Standort zu wechseln und fand u.a. in der Johannesgemeinde eine Heimstadt. In dieser Nachkriegszeit halfen engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter notleidenden und hilfesuchenden Menschen. Viele dieser Personen hatten in den Wirren des 2. Weltkrieges ihre Heimat zurück lassen müssen, waren auf der Suche nach Angehörigen oder hatten alles an Hab und Gut verloren. Der Bahnhofsmission gelang es ein wenig des Leides aufzufangen, Trost zu spenden und, so gut es eben möglich war, Hilfe zu bieten. Mitte der Fünfziger Jahre war dann erst mal Schluss bevor dann im Jahr 1991 die feierliche Wiedereröffnung in den heute noch genutzten Räumlichkeiten stattfand. War die Einrichtung anfangs noch in ökumenischer Trägerschaft, ist heute der Evangelische Kirchenkreis Halle-Saalkreis in alleiniger Verantwortung.
Mit Heike Müller steht der Bahnhofsmission eine Leiterin mit langjähriger Erfahrung vor. Eher bescheiden benennt die Leiterin Zahlen und Fakten, welche die immense Anstrengung eindrucksvoll verdeutlichen:
- 800.000 betreute und unterstützte Menschen in den letzten 20 Jahren
- Ca. 12.500 zubereitete und ausgegebene Essen für bedürftige Menschen im Jahr 2011
- Ca. 12.000 begleitete Reisende, die 2011 Hilfe benötigten
Ohne die Unterstützung der 23 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um Frau Müller wären diese Herausforderungen niemals zu stemmen gewesen.
Was bewegt diese Menschen? Warum engagieren sich diese gerade auf diese Weise? In den vielen Gesprächen und Grußworten kristallisiert sich schnell heraus, dass die unmittelbare und vielgestaltige Hilfe an den Menschen vor Ort und die Dankbarkeit, welche die freiwilligen Frauen und Männer erfahren, Hauptmotivator für alle ist. Dies sind Momente in denen Wort und Handeln zueinander finden, in denen christliches Wirken aus Kirche heraus an die Menschen tritt – Formen der Mitmenschlichkeit, der Barmherzigkeit und des gesellschaftlichen Engagements. Und so stand auch der Festakt unter dem Zeichen der Ehrung all dieser Freiwilligen. Zwei von ihnen, die bereits von Beginn an sich in der Bahnhofsmission engagieren, erfuhren stellvertretend für alle eine ganz besondere Auszeichnung. Oberkirchenrat Eberhard Grüneberg, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werkes Evangelischer Kirchen in Mitteldeutschland e.V., verlieh Helga Zetla und Joachim Wolligand das Silberne Kronenkreuz der Diakonie. Beide nutzten ihre Dankesworte den Wunsch zu bekräftigen, dass in den Gemeinden für weitere Unterstützung und neue Ehrenamtliche für das Team um Frau Müller geworben werde. Ein Wunsch, der nicht allein von den anwesenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit lautem Beifall bedacht wurde und sicherlich auch auf offene Ohren treffen wird.
Beim anschließenden Empfang kamen nochmals Zeitzeugen und Verantwortungsträger zu Wort. Ganz besondere Beachtung fanden sicherlich die Worte seitens des Bahnmanagements sowie von Halles Sozialdezernent Tobias Kogge. Beide bekannten sich in Ihren Ausführungen uneingeschränkt zur Bahnhofsmission bekannten. Während die Bahn AG zusicherte den Ausbau der zugbegleitenden Tätigkeit auf IC- und ICE-Strecken zu prüfen, stellte der städtische Vertreter deutlich heraus, dass die Arbeit der Bahnhofsmission auch für Halle (Saale) unverzichtbar ist, um Menschen, die sonst durch soziale Raster fallen würden, Halt zu geben. Daher rangiert diese Einrichtung auch bei der Finanzierung unter einer besonders hohen Priorität.
Rückblickend auf all das Gesagte, die vielen Gespräche und Gratulationen wird schnell klar, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihrer Hilfe viel bewegten und sicherlich auch weiterhin bewegen werden: für die eingeschränkt mobilen Reisenden oder die nach Wärme und Stärkung suchenden Mitmenschen. Zweifelsohne bewegend!
Da bleibt nur noch zu sagen: Weiterhin viel Erfolg, liebe Bahnhofsmission!
Übrigens: Die Kollekte zu diesem Festgottesdienst betrug 480,33 €. Die Tombola brachte 151,00 € ein. Die gesamten Einnahmen in Höhe von 631,55 € kommen der Arbeit der Bahnhofsmission zu Gute.