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Friedenspolitik heißt nicht Sicherung des Status quo

Mit einem zentralen, ökumenischen Gottesdienst wurde am 9. November 2014 in der Hallenser Marktkirche „Unser lieben Frauen“ die diesjährige FriedensDekade deutschlandweit eröffnet. In diesem Jahr stehen die zehn Tage bis zum Buß- und Bettag unter dem Motto „Befreit zu Widerstehen“. 100 Jahre nach dem 1. Weltkrieg, 75 Jahre nach Ausbruch des 2. Weltkrieges und 25 Jahre nach dem Mauerfall, ist die Idee der FriedenDekade immer noch lebendig. (...)

Mit einem zentralen, ökumenischen Gottesdienst wurde am 9. November 2014 in der Hallenser Marktkirche „Unser lieben Frauen“ die diesjährige FriedensDekade deutschlandweit eröffnet. In diesem Jahr stehen die zehn Tage bis zum Buß- und Bettag unter dem Motto „Befreit zu Widerstehen“.

100 Jahre nach dem 1. Weltkrieg, 75 Jahre nach Ausbruch des 2. Weltkrieges und 25 Jahre nach dem Mauerfall, ist die Idee der FriedenDekade immer noch lebendig. Das zeigte das große Interesse der vielen friedensbewegten Menschen, die den Weg in das Gotteshaus im Zentrum Halles gefunden hatten. Sicherlich auch ein Zeichen, dass die bedrückenden Nachrichten aus aller Welt, die uns allabendlich in Farbe präsentiert werden, nicht spurlos vorüber gehen. Vielschichtig sind die Konflikte, die klare Positionierungen ins Wanken geraten lassen, auch innerhalb von Kirche.

Eben diese Zerissenheit und das Suchen nach kirchlicher Positionen im Angesicht deutscher Rüstungsexporte in Krisenregionen, der Bedrohungen durch den IS oder der instabilen Situation in der Ukraine, veranlassten die Friedensbeauftragte der EKM, Eva Hadem, in ihrer pointierten Predigt zu der kritischen Nachfrage, ob wir als Kirche tatsächlich widerständig genug sind? Derartige Initiativen sind vielleicht aus deutscher Sicht sicherheitslogisch gedacht, aber sorg(t)en letztlich auch für instabile politische Systeme und neue Krisenherde. Nach Hadem kann es daher nicht darum gehen, den aktuellen (eigenen) status quo zu sichern, sondern bedarf es eines Aufbruchs zu echter Friedenspolitik: nicht Waffen liefern und einsetzen, sondern den Zugang zu diesen erschweren oder gar verhindern.

Kirche war jeher auch ein Ort des friedlichen Widerstandes, der ganze Systeme ins Wanken und Mauern zum Einsturz brachte. Die jüngsten Feierlichkeiten um den Fall der Mauer, dass Gedenken an die Friedensgebete des Jahres 89, die Erinnerungen an meterlange Reihen brennender Kerzen der Mahnwachen, die ganze Wände mit ihrem Wachs zu versiegeln schienen, zeigen deutlich, das Kirche ein Hort des Widerstandes war. „Geben wir den Segen, diese Kraft zum Widerstehen der Wendezeit weiter.“, so Hadem in ihren Schlussworten.

Predigt (2 Timotheus 1, 6-8) Eva Hadem (Friedensbeauftragte der EKM), Liturgie Dr. Sabine Kramer und Karsten Müller, Musik Kantor der Moritzkirche Tobias Fraß

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