Karibu! – Gäste aus Tansania zu Gast beim Superintendenten
Ein nicht ganz alltäglicher Besuch war am Montag, d. 22. Juni 2015 in der halleschen Superintendentur zu Gast. Pfarrerin Atulundisewi Wililo, Pfarrer Reuben Lwangi sowie Thadei Kabonge und Javani Ngumbuke aus Tansania folgten einer Einladung von Hans-Jürgen Kant in die Mittelstraße 14. Die zwei Geistlichen und ihre beiden Begleiter weilen im Rahmen eines dreiwöchigen Besuches bei der halleschen Paulusgemeinde in Deutschland. Neben zahlreichen Besichtigungen und Gesprächsangeboten stand auch ein Besuch des geistlichen Oberhauptes des Kirchenkreises auf dem Programm. Bei dem sich entwickelnden Gespräch zu Kirche und gelebten Glauben fungierte - unterstützt von der angehenden Kirchenmusikerin Ruth Wache - die pensionierte Seelsorgerin Irmtraut Herms als Dolmetscherin.(...)
Ein nicht ganz alltäglicher Besuch war am Montag, d. 22. Juni 2015 in der halleschen Superintendentur zu Gast. Pfarrerin Atulundisewi Wililo, Pfarrer Reuben Lwangi sowie Thadei Kabonge und Javani Ngumbuke aus Tansania folgten einer Einladung von Hans-Jürgen Kant in die Mittelstraße 14. Die zwei Geistlichen und ihre beiden Begleiter weilen im Rahmen eines dreiwöchigen Besuches bei der halleschen Paulusgemeinde in Deutschland. Neben zahlreichen Besichtigungen und Gesprächsangeboten stand auch ein Besuch des geistlichen Oberhauptes des Kirchenkreises auf dem Programm. Bei dem sich entwickelnden Gespräch zu Kirche und gelebten Glauben fungierte - unterstützt von der angehenden Kirchenmusikerin Ruth Wache - die pensionierte Seelsorgerin Irmtraut Herms als Dolmetscherin.
Zu Beginn des Gespräches verdeutlichte der Superintendent anhand aktueller Zahlen die Dimensionen des kirchlichen Lebens des Kirchenkreises. Großes Interesse zeigten die Besucher auch an den Vorbereitungen für das anstehende Reformationsjubiläum sowie an der Anfang Mai ins Leben gerufenen Koordinierungsstelle „Engagiert für Flüchtlinge“. Auch Tansania sieht sich mit einem vermehrten Zuzug von Flüchtlingen konfrontiert. Allein aus dem vom Bürgerkrieg schwer gezeichneten Nachbarland Ruanda überquerten im vergangenen Monat ca. 100.000 Menschen auf der Flucht vor Gewalt und Not die Grenze zwischen den beiden ostafrikanischen Ländern.
Das Gespräch offenbarte noch mehr interessante Details. Ein großes Problem stellt z.B. das „Abwerben“ qualifizierter Fachkräfte dar. So verlassen aufgrund der besseren Vergütung ihrer Leistungen viele Mediziner und Ingenieure das Land, vornehmlich nach Botswana. Auch stellt die Neuformulierung der Verfassung des Landes sowie das nicht immer ganz spannungsfreie Nebeneinander von Christentum und Islam die Menschen vor anspruchsvolle Herausforderungen. Aber natürlich wussten die Besucher auch Positives zu berichten. So steigt sowohl die Zahl der Taufen als auch der Anteil an Frauen im Pfarramt kontinuierlich weiter an. Aktuell beträgt letzterer allerdings erst ca. 20 Prozent.
Mit besonderem Interesse verfolgten die vier Gäste aus Tansania die aktuelle Entwicklung bei den Kirchenmitgliedschaften. Unter dem Eindruck des Gehörten, wollten sie zum Abschluss des Erfahrungsaustausches vom Superintendenten erfahren, wie er sich die Zukunft der Kirche in seiner Region vorstellt. Kant gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass das gute Miteinander von Ehren- und Hauptamt sich weiter positiv entwickelt. Für die Christen in der Region wünschte sich das geistliche Oberhaupt, dass sie dem christlichen Glauben (weiterhin) eine Stimme verleihen und eine Gelassenheit ausstrahlen, die zeigt, dass man sich bei Gott gut aufgehoben fühlt - im Hier und Jetzt wie auch am Ende seines Erdendaseins.
Wer dem Besuch aus Tansania noch persönlich begegnen möchte, hat am kommenden Sonntag, d. 28. Juni 2015 um 10 Uhr Gelegenheit dazu. Beim Gottesdienst in der Pauluskirche, bei dem u.a. die Gloriakantate von Vivaldi aufgeführt wird, zeichnet sich einer der mitgereisten Geistlichen für die Predigt verantwortlich.