Gedenkandacht zum Ende des Krieges für die Stadt Halle vor 67 Jahren
Pünktlich um 10:55 Uhr läuteten am 19. April die Glocken der Gotteshäuser der Stadt um dem Kriegsende für die Stadt Halle 1945 zu gedenken. Im unmittelbaren Anschluss erinnerte im Rahmen einer medial stark beachteten Andacht (siehe Foto) Superintendent Hans-Jürgen Kant diesem Moment städtischer Geschichte. In seinen Worten rückte er auch namentlich die Courage der Personen in den Mittelpunkt, die sich vor 67 Jahren um die friedliche Übergabe der Stadt in die Hände der Alliierten verdient gemacht und Halle vor der Zerstörung durch Bombenhagel bewahrt haben: (...)
Pünktlich um 10:55 Uhr läuteten am 19. April die Glocken der Gotteshäuser der Stadt um dem Kriegsende für die Stadt Halle 1945 zu gedenken. Im unmittelbaren Anschluss erinnerte im Rahmen einer medial stark beachteten Andacht (siehe Foto) Superintendent Hans-Jürgen Kant diesem Moment städtischer Geschichte. In seinen Worten rückte er auch namentlich die Courage der Personen in den Mittelpunkt, die sich vor 67 Jahren um die friedliche Übergabe der Stadt in die Hände der Alliierten verdient gemacht und Halle vor der Zerstörung durch Bombenhagel bewahrt haben:
„Ich bin dankbar dafür, dass es am Ende des schrecklichen Weltkrieges hier in Halle ein duzend klar sehender Menschen gegeben hat. Sie haben gesagt, es ist alles verloren, jetzt geben wir auf. Jetzt werden wir alles versuchen, um die Zahl der Opfer so gering wie möglich zu halten. Jetzt wagen wir unter Umständen auch unser eigenes Leben und das Leben unserer Familienangehörigen. Nur so kann unsere Stadt am Leben bleiben. Wir nehmen Verhandlungen mit den amerikanischen Truppen auf und versuchen zu retten, was zu retten ist. Unter diesen Menschen waren neben vielen anderen: Major a.D. Karl Hurold, Prof. Walter Hülse, Prof. Theodor Lieser, Felix Graf von Luckner, Dr. Nikolaus Weins und andere. Menschen waren das, die zum Teil selbst verstrickt waren in das System, die mitgelaufen sind und die in ihrer Zeit nicht unumstritten waren und bis heute nicht unumstritten sind. Aber, sie haben in der entscheidenden Stunde Zivilcourage gezeigt. Davon kann auch ich als Nachgeborener nur lernen, wenn meine entschlossene Tat gefragt ist und wenn es für mich heißt, mutig zu handeln in einer gefährdeten Welt. Ja, ich will mich mit Gottvertrauen und mit meinen kleinen Möglichkeiten einsetzen, für eine Welt, in der der Traum vom Frieden verwirklicht wird. Denn nur wenn jeder Einzelne etwas tut was er vermag, dann kann unsere Stadt Halle für uns Bürgerinnen und Bürger ein Zuhause bleiben.“
In einem abschließenden gemeinschaftlichen Gebet, hielten die ca. 100 Anwesenden Fürbitte, dass unsere Region nie wieder vor einem derartigen Abgrund stehen möge, dass erdumspannende Friedensbemühungen von Erfolg gekrönt sein mögen und weltweit die Waffen dauerhaft schweigen.