Anderthalb Jahre nach seiner Frau verabschiedete sich nun auch Thomas Meißner aus dem Pfarrbereich Könnern-Alsleben. Zum Ende seiner Dienstzeit trat er heute am 25. Februar 2024 in der Alslebener Dorfkirche ein letztes Mal vor seine Gemeinde.

Was war das für ein Abschied! Gleich drei Taufen rahmten die finale Predigt des 58jährigen. In seiner Zusammenschau nahm er die Gemeinden, die er Schiffe nennt, noch einmal mit auf ihre fast zehnjährige gemeinsame Reise. Als – wie er sagt – „Kapitän“ führte er sie durch die Untiefen der Zeit. Von kleinen und großen Besatzungen ist da die Rede. Von denen, die immer den Horizont im Blick still und kontinuierlich ihren Dienst versahen. Und von denen, die sich stark dezimiert kaum noch auf das offene Meer hinaus wagten. Von großen, lebendigen Häfen, die angesteuert wurden (z.B. Könneraner Adventsmarkt). Und von ruhigen Buchten (Gottesdienst zu viert auf der Orgelempore) die Zeit zur Reflektion des Glaubens boten. Ob im Großen oder Kleinen, meist war es „auf seine Art schön“, so Meißner.

Beim Blick in sein Logbuch verschweigt der scheidende Pfarrer aber auch nicht die raue See. Allen setzte sie zu. Gelegentlich machten sich Zweifel an Bord breit, ob der Kurs der richtige sei. Enttäuschungen und Missverständnisse blieben da, so der Seelsorger weiter, nicht aus: „Ich habe auch Menschen verletzt. Das tut mir leid. Dafür bitte ich um Verzeihung.“

Sowohl für Thomas Meißner als auch die Gemeinden im Bereich Könnern-Alsleben geht die Reise weiter. Die Gemeinden werden bis zur Neubesetzung der Stelle erst einmal ihren eigenen Kurs finden müssen. So lange navigiert Pfarrer Karsten Müller die Schiffe auf hoher See. Damit das Deck für Kapitänsanwärter möglichst attraktiv wird, empfiehlt Thomas Meißner zum Abschluss seiner Predigt, dass sich die Schiffe zu einer Flotte - oder wie es in der Verwaltungssprache heißt – zu einem Kirchengemeindeverband zusammenzuschließen mögen. Er selbst wird in den kommenden Tagen die Brücke des Bereiches Ummendorf-Eilsleben übernehmen.

Ob Gemeinden oder scheidendem Pfarrer, ihnen allen wünschen wir eine gute Fahrt und immer eine Handbreit… na, Sie wissen schon.