Brückenbauerin: Christiane Böttcher als Gefängnisseelsorgerin eingeführt
Sie ist eine Insel. Umrandet von Wasser. Mit dem Festland lediglich über eine kleine Brücke verbunden: die Kirche der Jugendanstalt (JA) Raßnitz. Nur über das schmale Bauwerk erreichbar, an einem Ort, an dem vieles unerreichbar scheint.
„Unsere Brücke ist nicht nur ein Bauwerk. Sie ist ein Versprechen: Gott vergisst uns nicht. Trennung ist nicht das Ende. Es gibt einen Weg“. Pfarrerin Christiane Böttcher sagte dies den Gottesdienstbesucherinnen und -besuchern zu. Mit einem feierlichen Gottesdienst wurde sie heute offiziell in ihr Amt als Gefängnisseelsorgerin der JA Raßnitz eingeführt. Neben Superintendent Hans-Jürgen Kant, für den dieser Gottesdienst zugleich die letzte Amtshandlung vor seiner Verabschiedung war, wirkten auch Ulrike Bischoff, Konventsleiterin der Gefängnisseelsorge, sowie Gefängnisseelsorgerin Barbara Sonntag mit.
Gerade für die jungen Männer der Jugendanstalt, die die vorderen Stuhlreihen füllten, wurde das Bild der Brücke greifbar. Sie steht für Hoffnung, Versöhnung und vielleicht auch für den ein oder anderen für Gottes Gegenwart – ein Symbol dafür, dass Getrenntes wieder verbunden und neue Wege möglich werden können.
Für die kommenden sechs Jahre wird Christiane Böttcher ihren Dienst in Raßnitz versehen, mit dem Zuspruch selbst zur Brückenbauerin zu werden. Ein verbindendendes Element zwischen Veränderung und Neubeginn, zwischen Alltag und Glauben, so zumindest Kant in seinen Einführungsworten.