Kirchenkreis Halle/Saalkreis, Superintendent Hans-Juergen Kant
Mittelstr. 14, 06108 Halle (Saale), Telefon: 0345 / 202 15 16, Telefax: 0345 / 202 15 44
Internet: www.kirchenkreis-halle-saalkreis.de, e-mail: kirchenkreis.halle-saalkreis@ekmd.de
→ Sie sind hier: Aktuell > Nachrichten > Zwei neue Auszubildende i…
11.08.2025
Das ist ein Novum. Nicht nur eine, nein gleich zwei Personen haben Anfang August ihre Ausbildung im Kreiskirchenamt Halle begonnen. Eine Woche lang hatten Josephine Längrich (JL) und Pia Schaarschmidt (PS) Zeit die Mitarbeitenden in der Mittelstraße 14 kennenzulernen und sich mit den Aufgaben des Amtes vertraut zu machen. Im Rahmen dieser „Schnuppertage“ kamen wir mit beiden ins Gespräch:
Wie kommt es dazu, dass Sie sich für eine Ausbildung bei einem kirchlichen Träger entschieden haben?
(JL): Ich habe mich für die Ausbildung entschieden, weil mir neben der fachlichen Ausbildung auch ein werteorientiertes Arbeitsumfeld wichtig ist. Ich bin überzeugt, dass ich bei einem kirchlichen Träger nicht nur Verwaltungsaufgaben absolviere, sondern auch als Persönlichkeit wachsen kann und mein Umfeld mir die Wertschätzung gibt.
(PS): Mein Glaube ist meine Lebensgrundlage. Daher ist es für mich einfach wunderbar, wenn ich mich auch hauptamtlich in Gottes Dienst stellen kann. Zudem habe ich die Erfahrung gemacht, dass da, wo Christen sind, oft ein besonderes Miteinander herrscht – das finde ich bereichernd.
Red.: Wie wurden Sie aufgenommen und wie gestalteten sich Ihre ersten Tage im Amt?
(PS): Die Kollegen sind durchweg freundlich und offenherzig, so dass es nicht schwerfällt, seinen Platz zu finden und ich mich stets willkommen fühle. Die ersten Tage waren geprägt von neuen Eindrücken und Stück für Stück beginne ich, die Arbeitsstrukturen zu verstehen. Da freue ich mich auch, immer noch ein bisschen mehr zu lernen.
(JL): Das kann ich nur bestätigen. Auch ich wurde sehr herzlich von allen aufgenommen. Schon am ersten Tag habe ich gemerkt, dass ein wertschätzendes Miteinander hier großgeschrieben wird. Meine Kolleginnen und Kollegen waren offen, hilfsbereit und haben mir das Gefühl gegeben, Teil des Teams zu sein. Die ersten Tage waren sehr aufregend – viele neue Eindrücke, Abläufe und Gesichter - aber durch eine gute Einarbeitung fiel es mir nicht schwer reinzukommen. Positiv fand ich, dass mir schon früh Aufgaben anvertraut wurden, was mir Sicherheit gegeben hat und meine Motivation gestärkt hat.
Red.: Worauf sind Sie besonders gespannt?
(PS): Das Gesamtpaket eigentlich. Ich bin gespannt, wie die verschiedenen Arbeitsabteilungen ineinandergreifen und wie jeder sein eigenes kleines „Zahnrad“ im System bewegt.
(JL): Ich freue mich auf die Herausforderrungen und bin gespannt, wie ich mein Theoriewissen in die Praxis umsetzen kann. Gespannt bin ich auch drauf, wie die nächsten Wochen und Monate werden, wie sich alles entwickeln wird.
Welche Rolle spielte Kirche in Ihrem bisherigen Leben?
(JL) Eine besondere Rolle spielte das Erntedankfest in meinem Nachbardorf. Jedes Jahr war zu dieser Zeit die Kirche geschmückt mit Mais, Blumen usw. - alles sehr bunt gehalten. Wir gingen dann alle gemeinsam in die Kirche und sangen. Danach gab es ein Fest und wir feierten auf dem Dorfplatz.
(PS): Kirche und Gemeinde hat für mich von Anfang an eine große Rolle gespielt. Mein Opa ist pensionierter Pfarrer und meine Mutter war einige Jahre als Gemeindepädagogin tätig, da hat man mit der Thematik natürlich oft zu tun. Mittlerweile bin ich glücklich darüber, auch außerhalb des Elternhauses eine eigene geistliche Heimat in meiner Gemeinde gefunden zu haben, wo ich auch mitarbeite.
Red.: Was oder wer hat Sie in Ihrem bisherigen Leben besonders geprägt und warum?
(PS): Oh, das ist eine schwierige und tiefgreifende Frage… (überlegt)
Natürlich mein Elternhaus und auch Familie darüber hinaus. Familie ist mir auch heute sehr wichtig und ich bin dankbar für die Menschen, die ich dort habe. Was mich sonst sehr geprägt hat - oder es immer noch tut - ist die ehrenamtliche Arbeit für Adonia e.V., wo ich sowohl andere dabei begleiten als auch selbst im Glauben wachsen darf. Und dann würde ich auch die letzten Jahre in Leipzig noch nennen. Nach der Schule auszuziehen und aus einem kleinen Dorf in die Großstadt zu gehen, das verändert einen schon.
(JL): Die Person, die mich in meinem bisherigen Leben am meisten geprägt hat, ist meine Mama. Sie ist für mich nicht nur ein Vorbild, sondern auch mein größter Rückhalt. Ihre Stärke, ihre Geduld und ihre Hilfsbereitschaft haben mich beeindruckt und geprägt. Egal, wie herausfordernd eine Situation war, sie hat immer einen klaren Kopf bewahrt und gleichzeitig ihr Herz nie verschlossen. Sie hat mir gezeigt, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen, aber auch mitfühlend und menschlich zu bleiben.
Wenn wir in drei Jahren, also nach Abschluss Ihrer Ausbildung, uns wieder zu einem Gespräch zusammenfinden würden, was wird dann vermutlich anders sein?
(JL): Wenn wir uns ins drei Jahren wieder zusammenfinden, dann wäre ich mit Sicherheit gewachsener: fachlich wie persönlich. Ich hätte in dieser Zeit nicht nur Wissen und praktische Erfahrungen gesammelt, sondern auch gelernt Verantwortung zu übernehmen, strukturiert zu arbeiten und Herausforderungen selbstständig zu meistern. Ich wäre selbstsicher im Auftreten, routinierter im Umgang mit Kunden und Kollegen. Ich bin überzeugt, dass ich dann mit einem ganz anderen Blick auf viele Dinge schauen werde - mit mehr Reife, aber hoffentlich derselben Neugier wie heute.
(PS): Na hoffentlich habe ich bis dahin ganz viel gelernt! (lacht) Und wer weiß, was da noch kommt. Ich bin gespannt…
Red.: Vielen Dank!
Josephine Längrich lebt unweit von Wettin. In diesem Jahr hat sie im Alter von 16 Jahren die Realschule erfolgreich abgeschlossen.
Pia Schaarschmidt ist 22 Jahre. Ursprünglich aus dem Erzgebirge stammend lebt sie seit vier Jahren in Leipzig. Nach ihrem Abitur hat sie eine Ausbildung zur Logopädin absolviert. Erste berufliche Erfahrungen sammelte sie in einer Logopädiepraxis sowie in einem Blumenladen.