Newsletter 77

Infobrief des Kirchenkreises Halle-Saalkreis 02/22

Impfen ist Nächstenliebe? Befürworter und Kritiker treffen sich zum Austausch

SpritzeAm zurückliegenden Freitag, d. 8. Juli 2022, trafen sich in der halleschen Marktkirche auf Einladung der Gemeinde Kritiker und Befürworter der Aktion „Impfen ist Nächstenliebe“ zu einem Gesprächsforum. Anlass des Treffens war das bis Ende Februar an der Marktkirche gehängte Banner mit dem gleichlautenden synodalen Entschluss. Den Austausch moderierten die freiberufliche Mediatorin Agnes Sander und der Leiter des halleschen Friedenskreises, Christof Starke.

Bereits zu Beginn des fast zweistündigen Treffens machten Pfarrerin Simone Carstens-Kant und die Moderatoren deutlich, dass es nicht das Ziel des Austauschs sei, die oder den Gegenüber von der Richtigkeit der eigenen Perspektive zu überzeugen. Im Fokus des Treffens standen vielmehr die Wahrnehmung der jeweils anderen Position, welche Beweggründe es dafür gibt und welche Emotionen Banner bzw. dessen Kritik bei den jeweiligen Einzelpersonen ausgelöst haben.

Über Teilnehmende und detaillierte Gesprächsinhalte soll an dieser Stelle nichts weiter veröffentlicht werden, da in der Gruppe hierüber Stillschweigen vereinbart wurde. Es kann aber festgehalten werden, dass „es gut war, dass es dieses Treffen gab.“ Eine Einschätzung zum Ende des Treffens, die allenthalben auf Zustimmung traf. Damit verbunden war auch der Wunsch, dass dieses erstmalige Treffen - ggf. zu verschiedenen inhaltlichen Debatten - seine Fortsetzung finden sollte. Kirche - so war zu hören - eröffne hierfür nicht nur optisch einen guten Gesprächsraum.

Dass es gelang, trotz des emotional besetzten Themas eine respektvolle und sachliche Debattenkultur sicherzustellen, war zu großen Teilen auch den beiden Moderierenden und ihrem sensiblen Vorgehen geschuldet. Die 22 anwesenden Teilnehmerinnen und Teilnehmer honorierten das mit abschließendem Beifall.

Fotoquelle: Gerd Altmann auf Pixabay

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Singen in Kindergärten: Trotz Pandemie zieht Neustadt-Nietlebener Kirchspiel positives Resümee

Abschlusssingen Ha-NeuBereits seit drei Jahren unterstützt der Evangelische Kirchenkreis Halle-Saalkreis das Projekt des Kirchengemeindeverbandes Halle-Neustadt-Nietleben „Singen in Kindergärten“. (Anmerkung: Tatsächlich präferiert Kantor Tom Zierenberg diesen Begriff vor der sonst üblichen Beschreibung „Kindertagesstätte“ oder kurz „Kita“.) Idee war es, wöchentlich ca. eine halbe Stunde mit den Vorschulkindern zu singen. Das für Kitas und Eltern kostenfreie Angebot sollte allen Kindern zugänglich sein. Soweit die Planung. Dann setzte die Coronapandemie ein. Die Umsetzung der Angebote war nur teilweise und unter sehr großem Aufwand möglich. Geplante Orgelführungen sowie das gemeinsame Abschlusssingen aller Einrichtungen in der Passendorfer Kirche mussten sogar ganz ausfallen.

Mit Beginn der Lockerungen nahm dann auch das Projekt wieder Fahrt auf. „Es ist schön zu beobachten, wie Kinder sich mehr und mehr zutrauen. Die Freude der Kinder beim Singen und Spielen konnte ich natürlich auch in ihren Augen sehen“, beschreibt der Neustädter Kantor sein Wirken in den sieben beteiligten Kindergärten. Am zurückliegenden Freitag konnte nunmehr endlich auch das bereits für 2020 und 2021 geplante Abschlusssingen erstmalig durchgeführt werden. Ca. 30 Kinder versammelten sich, begleitet von ihren Eltern und Erzieherinnen, zum großen öffentlichen Auftritt in der Passendorfer Kirche.

60.000 Euro Fördermittel wurden 2019 vom Kreiskirchenrat zur Durchführung des Projektes bewilligt. Trotz der Einschränkungen durch die Pandemie gut investiertes Geld, wie Kantor Tom Zierenberg heute resümiert: „Das gemeinsame Musizieren förderte die Wertschätzung von Vielfalt und unterstützte die Entwicklung von Toleranz Andersdenkenden gegenüber. Weiterhin bekommt durch dieses Projekt die Kirche im Stadtgebiet von Halle-Neustadt ein Gesicht.“ Ein weiterer positiver Effekt ist, dass der Kinderchor der Gemeinde einen großen Zuspruch erlebt. Derzeit singen 14 Kinder aktiv mit und mehrere Kinder aus den beteiligten Kitas sind mit Schuleintritt in den Kinderchor gewechselt.

Die Weichen zur Fortführung des Projektes bis 31. Juli 2024 könnten bereits in der heutigen Abendsitzung des Kreiskirchenrates gestellt werden. Das Gremium hat u.a. über den Antrag des Kirchengemeindeverbands Halle-Neustadt-Nietleben auf 75-prozentige Förderung von „Singen in Kindergärten“ zu befinden. Die landeskirchliche Stiftung „Senfkorn“ hat bereits eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 3.000 Euro zugesagt.

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Erster von drei Abschieden im Sommer: Volker Rösiger geht in den Ruhestand

Verabschiedung Volker RösigerGut gefüllt war nicht nur das Festgelände im Teutschenthaler Ortsteil Eisdorf sondern auch die Oberthaler Kirche. Während man an dem einen Ortsende ein 900-jähriges Jubiläum feierte, wurde im entgegengesetzt befindlichen Gotteshaus das Ende einer Ära gewürdigt. Nach fast 30 Jahren Dienstzeit wurde der Teutschenthaler Pfarrer Volker Rösiger in den Ruhestand verabschiedet.

In seiner letzten Predigt in Teutschenthal griff der Seelsorger die Weisheitstexte Salomos (Pred 3,14) auf: „Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde.“ Seine Ausführungen mündeten in das eigene Bekenntnis, dankbar für das Alltägliche zu sein, verbunden mit der Einladung an die Gemeinde, ihm dies gleichzutun. Für sein Wirken im Alltäglichen und das seelsorgerliche Tun im Besonderen dankten im Anschluss an seine Worte Weggefährten und Freunde. Bei der persönlichen Segnung durch Superintendent Hans-Jürgen Kant standen die ihm anvertrauten Gemeinden - vertreten durch die jeweiligen GKR-Vorsitzenden - sowohl im wörtlichen als auch übertragenen Sinne noch einmal hinter ihrem scheidenden Pfarrer.

Die Verabschiedung Rösigers markierte den Anfang von drei personellen Abgängen in diesem Sommer. Am 27. August wird um 14 Uhr Pfarrerin Roswitha Meißner aus dem Bereich Könnern verabschiedet. Die Seelsorgerin verlässt den Kirchenkreis in Richtung Magdeburg. In Richtung Süden wechselt Pfarrer Lars Fiedler aus dem Bereich Schochwitz. Das Landeskirchenamt hat mit Wirkung zum 01. September 2022 dem Noch-Inhaber einer Entsendungsstelle im Kirchenkreis die Anstellungsfähigkeit zuerkannt. Seine Verabschiedung erfolgt am 24. September ebenfalls um 14 Uhr. Die jeweiligen Orte werden auf unserer Webseite bekanntgegeben.

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22. HALLESCHE NACHT DER KIRCHEN: Macht der Emotionen

Nacht der Kirchen 2022 - PlakatEmotional wird´s zur 22. regionalen Kirchennacht. Erleben Sie Überraschendes, Amüsantes, Melancholisches und Berührendes, wenn die Menschen in den 49 beteiligten Gemeinden und Einrichtungen Ihnen zeigen, was ihnen lieb und teuer ist.

Führungen lassen Geschichte lebendig werden. In Gesprächen wird die Vielfalt des christlichen Glaubens erfahrbar. Konzerte verarbeiten Freud, Leid, Wünsche und Zuversicht musikalisch. Ausstellungen offenbaren verschiedenartige gestalterische Zugänge zur Spiritualität.

Diese Vielfalt an Impulsen, Gedanken, Erinnerungen sowie An- und Ausblicken ist ein buntes Spiegelbild unseres Gemeindelebens - getreu dem Motto 2022 „Macht der Emotionen“.

Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist kostenfrei. Mehr Infos finden Sie hier...

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Vielen Dank für Ihr Interesse. Wir wünschen Ihnen einen erholsamen Sommer, mit vielen schönen Eindrücken und inspirierenden Begegnungen. Bleiben Sie uns gewogen und behütet. Bis zum nächsten Mal...

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