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Evangelischer Kirchenkreis Halle-Saalkreis

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Gute Vorsätze - Thomas Meißner, Pfarrer im Pfarrbereich Könnern (2-3/2016)

Das Jahr 2016 ist schon wieder fast 2 Monate alt... Spätestens wenn ich meinen Kalender auf Anfang stelle, ist es Zeit zum nachdenken… Was wird dieses Jahr geschehen? Wie will ich leben? Wie will ich agieren oder kann ich nur reagieren?

Eine „Handlungsanleitung“ im übertragenen Sinn findet sich dazu im Neuen Testament: Jesus sagt: "Wer die Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt zum Reich Gottes." (Lukas 9,62)

Manch einer kennt das noch, wie ein Acker mit der Hand gepflügt wird. Ich stell mir vor: Ein Acker mit brauner Erde … und da ist ein Bauer, vor ihm die Pferde, in beiden Händen der Pflug. Um die eine Hand, die fest den Griff des Pfluges umfasst, liegen lose die Zügel der Pferde. Ein Bauer hat die Aufgabe, gerade Furchen zu ziehen. (von Hand, ohne GPS!) Sind sie krumm, dann wächst die Saat bald hier auf einem Haufen, aber dort ganz und gar nicht. Die Halme bedrängen sich später gegenseitig. Gute Weizenkörner werden vergeudet.

Ist die Furche krumm, dann gibt es eine unregelmäßige Aussaat. Auf der geraden Linie die regelmäßigen Halme, in der Krümmung nichts, dafür aber Unkraut. Der Bauer muss den Steinen im Acker ebenso trotzen wie der unterschiedlichen Beschaffenheit der Erde. Manchmal ist das Erdreich hart, manchmal weich. Sich umdrehen, zurück sehen, ist der Anfang vom Pfusch. Das Dorf wird später über seine wellenartigen Furchen lachen. Nein, es ist sein Handwerk und es ist seine Ehre, eine gerade Furche zu ziehen.

Für alles, was vor mir liegt 2016, kann das heissen: Wenn du eine Aufgabe übernimmst – so fasse die Aufgabe hart und eindeutig und klar an – wie der Bauer seinen Pflug entschieden in beide Hände nimmt.

Schweife nicht ab, fasse nicht dieses und jenes auch noch an, sondern sei ganz bei dem Pflügen deines Stück Ackers, das dir der heutige Tag vorlegt. Wenn du was anfängst, bring es in einem Zug zu Ende. Wenn du einen Aufsatz zu schreiben hast, so renne nicht weg und lies zwischen- durch die Zeitung. Das ist alles ein „Zurücksehen“, das dich nicht geschickt macht.

Mit diesem Bibelwort werde ich zu einem klaren, nicht von dauernden Abschweifungen geprägten Arbeits - und Lebensstil eingeladen. Das ist nicht einfach. Die Furche ist gerade zu ziehen und das geht nur, wenn es einen festen Punkt am Horizont gibt, einen Baumwipfel oder dergleichen, den der Bauer nicht aus den Augen verliert. Verliert er diesen Punkt, so wird die Furche schief.

Auf meinen Glauben bezogen, fragt mich Jesus hier nach dem Richtpunkt am Horizont meines Lebens: auf welches Ziel hin ziehe ich die Furche durch den Acker meines Lebens?

Ich sehe oft, dass mein „Lebens-Pflug“ mir aus den Händen springt, weil die Steine der Resignation im Acker mich verzweifeln lassen. Ich ertappe mich oft, wie ich andere Richtpunkte suche. Es gilt, wieder neue Ziele, neue Visionen zu finden, die mich leiten. Sie auch?

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