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Evangelischer Kirchenkreis Halle-Saalkreis

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2015: Emine Akbaba (Gewinnerin des Medienkunstpreises)

Exposé: Beyond dreams and hopes

Vor einem Jahr habe ich mit der Umsetzung der Fotoreportage über eine Familie begonnen, die in Syrien Tag für Tag in Angst und Schrecken gelebt hat und nun ein neues Leben in der Türkei beginnen möchten.

Turkiye, Ruba, Eye und Suher sind dem Krieg in der Nacht entflohen. Eine Mutter mit ihren Töchtern.
Am 15 März 2011 begann der bewaffnete Krieg in Syrien. Zunächst protestierten friedliche Zivilisten
gegen das Regime von Bashar Al-Assad. Im Zuge des Arabischen Frühligs gingen die Menschen für politische Reformen auf die Straße. Das harte Vorgehen der Sicherheitskräfte bewirkte, dass im ganzen Land die Protestbewegung ausbrach und dies zu einem Bürgerkrieg ausartete. Tausende Menschen fliehen in die Türkei. Die Türkei hat eine direkte Grenze zu Syrien, über die sich die Menschen in Sicherheit bringen. Vor allem Frauen und Kinder fliehen.

“Wir sind in der Nacht an die Grenze geflohen. Jeder flieht in der Nacht. Tagsüber kann keiner fliehen. Sonst wird man erschoßen”, sagt Turkiye. Turkiye Huseyin ist mit ihren vier Töchtern dem Krieg entflohen. Seitdem lebt die Familie in Mardin. Die uralte Stadt Mardin liegt im Südosten der Türkei, rund 20 km nördlich der Grenze zu Syrien. Für die meisten Menschen ist Syrien das weit entfernte und exotische Land. In den letzten Jahrzehnten haben die meisten Bürger der demokratischen Länder keine Kriege oder andere ähnliche Situationen erlebt und wissen nicht, wie sich Angst und Verzweiflung anfühlt. Meine Motivation ist es, die Auswirkungen des Krieges für das syrische Volk zu verdeutlichen. Die Familie hat viele schreckliche Momente erlebt. Die Folgen dieser Erfahrungen sind seelische Wunden. Am meisten betroffen ist die 14-jährige Eye. Eye‘s Geschichte ist ein gutes Beispiel für die Auswirkungen des Krieges. Der Krieg hat ihre Persönlichkeit verändert. Nachdem sie mit eigenen Augen gesehen hat, wie die Menschen in Aleppo auf offener Straße enthauptet wurden, plagen sie Albträume.

“Vor dem Krieg war Syrien wunderschön. Jetzt liegt alles im Trümmern. Dort wird nur noch getötet. Die
Mädchen werden vergewaltigt, sagt Turkiye und betont, dass sie eigentlich nie wieder nach Syrien möchten, aber ihre Heimat und ihr altes Leben vermissen. Sie sehnen sich nach dem Vertrauten und klammert sich an die Hoffnung, dass sie Syrien eines Tagen sehen werden. Die Türkei bietet ihnen die Sicherheit, die in ihrem Heimatland nicht vorhanden ist. Jedoch fühlen sie sich hier nicht geborgen.

“Wir gehören nicht hierher. Wir sollten in unserem Dorf sein, mit unseren Freunden spielen und uns wie normale Kinder benehmen können. Ich wollte immer schon Ärztin werden und Infusionen anlegen. Der Krieg hat alles zerstört. Es ist nichts mehr geblieben”, sagt Eye. Im Gegensatz zu den oft unpersönlichen Massenmedien, möchte ich eine persönliche Geschichte dieses Krieges zeigen. Ich fühle das starkes Bedürfnis, das Elend des Krieges und die Art und Weise, in der es viele Leben von Familien zerstört hat, zu dokumentieren. Vor allem sind die Kinder und Frauen von diesem Krieg betroffen.

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